Gedanken

Himmel und Hehler

Aber du stehst
auf deinem linken Bein
streckst die Arme waagerecht
in alle Richtungen, proklamierst
Yoga und atmest eine Runde auf Pump.

Mitunter wäre ich gern
der Baum, den du anhinmelst
die Erde, die du bepflanzt
das Wetter, dem du das Wasser abgräbst

Als ich anrufe
schickst du deinen Witz vor
verleugnest dein Herz
wie ich mein Anliegen

Gemeinsam schützen wir
ein Wetter vor
das uns fremd geworden:
Schöner wird’s nicht!

Mitunter wäre ich gern
der Himmel übe deinem Baum
die Pflanze in deiner Erde
das Wasser, das du regnen und die Sonne scheinen machst

Gedanken

Ein geheimer Vorgang

Als sei das Leben draußen ein geheimer Vorgang
ein weltweit bekanntes, ein allzu oft kolportiertes touristisches Motiv
identifizierbar nur durch einen fremden Blick ins Landesinnere
von einer Grenze aus, die gerade das erste Mal betreten wurde

Ja, sagst du
und ich vielleicht

Dein angehaltener Atem frisst eine Schneise in die Stille
die nur uns beiden gehört, alle anderen singen im Kanon das feilschende Lied des Marktes,
das nur verstummt, wenn die Währung mal wieder on hold
oder der Muezzin sie bei Sonnenuntergang überstimmt.

Mais non, sagst du
und ich pourqu’oi pas?

Beim Anflug auf Eden, blüht über dem Baobab digitata der Mond auf
den du mit meiner Zustimmung bei unserer ersten Begegnung bereits gepflanzt hattest
eine Flaschenpost in die Realität unter unseren nackten Füßen in goldenen Sandalen
eine weitere Geschichte für das Buch, das nicht zustande, (nur) erzählt werden wird.