John ist unser Hahn im Korb an diesem Abend und an vielen Tischen, um die wir uns zwecks Nahrungsaufnahme versammeln werden. Er hat ein Lächeln, das sich über sein gesamtes Gesicht erstreckt und begegnet mir damit als einer der wenigen Menschen, die ich bitten möchte, weniger zu lächeln.
Was an Elsa strahlt, wirkt an John alt. Als wir ankamen leuchtete er noch, ein Stern, der mir an den ersten Abenden den Himmel erleuchtete. So genießen wir es sehr an diesem Abend schließlich nebeneinander auf einem Felsen zu sitzen. Schulter an Schulter, verbunden in einer leisen Skepsis dem Leben gegenüber.
Wenn der Verstand gehen lernt, tanzen, gerät das Standbein unwillkürlich aus dem Takt.
Es gibt Orte, wie dieses Hotel in Kerala, Südinien, die ziehen Menschen an, die sich auf die Suche gemacht haben. Gleichzeitig kann man sich hier hervorragend vor der Wirklichkeit verstecken, das tut nicht immer gut.
Nach einem Sturz hat sich John auf die Opferrolle spezialisiert. Er geht nur mehr zaghaft, er spricht nur noch leise und er fragt neuerdings gern ins Leere. Das Pflaster auf dem blanken Schädel tut sein Übriges. Hatte er vorher bereits sehr sorgfältig zwischen Dingen, die er essen würde und Dingen, bei denen er sich das aus unterschiedlichen Gründen nicht vorstellen konnte, unterschieden, so jagt jetzt ein Sonderwunsch den nächsten. Nur genossen wird nicht.
Ich halte zunehmend Abstand. Dabei hatten mir die Geschichten eines Amerikaners am anderen Ende der Welt anfangs Lust auf mehr gemacht. Seine Erzählungen reichten von französischen Käsebauern über buddhistische Kloster bis zu Einladungen in alternative Lebensgemeinschaften am Rande der Zivilisation. Dass er stets alleine übrig blieb und sein Engagement im Gegensatz zur Freude über ihm Angebotenes oder von ihm Angenommenes nie zur Sprache kommt, lässt meine Faszination schließlich zum Erliegen kommen.