Basel ist mir als Teil meiner Heimat mehrmals jährlich Geschenk. Die Renaissance-Stadt zelebriert ihr Erbe, das Münster thront ehrwürdig wie eh und je über den drei Rheinbrücken, die Häuser tragen Namen wie “Zum Lämmlein” oder “Zum Schmale Wurf”, der Second-Hand-Laden firmiert als Brocken-Stube, das Eis heißt Glacé, das Bier bestellt sich gut als “Stange” und der Wein wird sommerabendtauglich in Gläsern à 0,1 ausgeschenkt. Der Rhein gluckert vergnügt und Buvetten-umsäumt durch die Stadt, bietet rhylaxed jedem das Du und ein Bad an und fühlt sich scheint’s jährlich wohler – so wie ich auch.
Die Gassen am Rhein in Klein-Basel speichern das Licht der Sonne für abendliche Flaneure, halten Schultern, Schaufenster und Schmuse-Plätzchen frei und für mich den ein oder anderen Blick hinter Gartentore und Gardinen.
Sommers wie winters mag ich es, mich treiben zu lassen an die immer wieder gleichen, altvertrauten Ecken und Blickwinkel anzulegen, die ich noch nicht hatte. Mich führen zu lassen von Gerüchen, Gasparini-Flaggen und den Klängen dieser Stadt, die der Kultur wie der Wissenschaft ein Zuhause unterm Badelstab bietet.
Darf ich Sie auf eine Runde Fassaden-Stöbern einladen?