2021 sollte es eine Insel werden. Von Berlin aus erreichbar. Es wurde Rügen, die größte Insel Deutschlands, die Insel Caspar David Friedrichs, die Insel der Kreidefelsen. Eine Insel voller Wald, Raps und Feuersteinen. Eine Insel, auf die ein Zug aus Berlin fährt. Eine Ostsee-Insel mit Blick auf den Bodden.
Ein Rückzugsort zum Malen, Schreiben, Leben. Ruhe satt und ein Herz aus Fisch, könnte man keck komplimentieren, oder man lässt die Landschaften, Aus- und Einblicke auf sich wirken, die einen erwarten. Hält ein und aus, blickt nach vorne, nach oben, zur Seite – und immer wieder aufs Wasser. Morgens als erstes am besten und abends zuletzt noch einmal, wenn die Sonne baden geht.
Rügen ist Küste, ist Horizont und Ah und Oh, ist Himmel – und Erde. Denn hinter der Küste verbirgt sich ein Land, das teils steinig, teils nordisch-spröde, teils umarmungsfreudig, teils dunkelgrün hinter den Ohren.
Nächstesmal, so viel steht fest, gönne ich mir den Blick von oben, ornithologische und botanische Expertise. Krüppel-Buchen, soviel habe ich gelernt, machen dieses Waldstück zu einem Naturwunderwerk, das ich die Ehre und Freude hatte, zufällig zu entdecken. Frühmorgens, als die Vögel sich noch unter sich wähnten und den Tag vor uns diskutierten. Ehe sie sich einig wurden, zog ich mich an meinen Schreibtisch zurück.