Gegenwart

over and out of time

Out of Time | © Anne Seubert

over and out of time
für den sonntag mindestens,
wenn nicht,
lesenderweise,
eine woche mindestens,
wenn nicht einer käme,
der spräche wie du, f.,
der röche wie du, f.

einer,
der nicht du, aber wie du sein möchte
und könnte, für eine woche mindestens,
der zwischen den einzelnen zeilenrispen blüht,
der seine worte in einem hut unter die leute,
und aufs papier bringt,
wie du den wein uns.

einer,
der salzig, sehr salzig zuweilen,
bitter auch,
aber so süß im abgang,
ohne zu gehen, also jetzt,
also auch morgen, bitte noch nicht
gehen,
nur nicht gehen, bitte!

over and out of time, mindestens

Gegenwart

Die Kindheit des Horizonts

Die Kindheit des Horizonts ist eine nur selten erwähnte, meist tritt er in unserer Wahrnehmung und unseren Beschreibungen als Erwachsener auf, der seine Linie längst gefunden hat. Der sich in die Waagerechte eingefunden und zwischen Himmel und Erde sein in unseren Augen zweidimensional erscheinendes Zelt aufgeschlagen hat, in dem er alle unsere Sehnsüchte mit Grazie und Großzügigkeit beherbergt, der wir ihr kaum widerstehen können.

Wir vertrauen seiner dritten Dimension und, die Kraft, die ihr qua ihrer Unsichtbarkeit innewohnt, mehr noch als wir sie jeder ausgesprochenen Unendlichkeit glauben würden. Dass seine Kindheit, seine Pubertät prägende und von vielen Zweifeln und Ausbruchversuchen geprägte waren, wissen wir nicht, auch wenn wir es ahnen könnten, folgten wir mit unseren Blicken nicht nur seiner Horizontalen, sondern auch seinen Ausbrüchen ins Vertikale, nach oben und unten, blieben wir ihm treu in seinen Mulden und Bruchstellen.

Ließen wir die Unwägbarkeit zu, die das Abendlich ihm möglich macht, hielten wir ihm an den frühen Morgenden die Hand, wenn der Horizont selbst zu einem Sehnenden wird und sich Landträumen und Himmelsstürmen hingibt, von dem was möglich gewesen wäre, wenn.