Gegenwart

Löffelchen für Löffelchen

Sonnenuntergang, Gdansk | © Anne Seubert

Noch im Dunkeln das Jetzt geborgen halten, ihm ein Nest bauen, in dem das Morgen auf die Welt kommen mag, ein Häuschen am See, mit einem Ufer, einem Steg und einem Himmel, der auch mal regnet.

Den Schoß öffnen, Lippe für Lippe, der großen Stille Raum gebend und Freude und Hall. Den aufkommenden Appetit immer wieder in Schatten tauschend, die vereinzelt aufblitzenden Sonnenstrahlen um den kleinen Finger wickelnd.

Erst bei Dämmerung das Licht dir zwischen die Wimpern flechten und der Nacht den Morgen schmackhaft machen, Löffelchen für Löffelchen. Der Gegenwart ein Boot ausleihen, Tagespauschale samt Eis am Stiel.

 

Gegenwart

Küste unterm Knie

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Die Küste entlang streichelt dein Blick meine Worte aufs Papier: Zwei Zeilen vor und drei zurück, Betonung auf Absatz.

Ein Glas vom Guten später steht der Plan und du liegst, da wo der Raum die Biege und der Horizont die Beine breit macht.

Zwischen Espresso und letzter Runde bleibt Zeit, deinem Traum ein Ticket auszustellen, das dein Ziel aus den Augen verliert um vor dem Ende anzukommen.

*****

Das Herz ein Fenster. Das Fenster ein Kreuz in der Mitte. Das Fensterkreuz ein Stern. Der Stern ein Herz. Das Herz ein Grund noch tiefer zu träumen.

*****

Im nächsten Kapitel stürmst du auf Los, ich sinke zwei Absätze tiefer in ein Loft, das die Fenster offen trägt für eine Nacht für zwei.

Du legst ab und auf, was ich hören und du tanzen magst: Auf der Stelle und dann doch zwischen die Sterne mit Blick auf den Mond und du sagst Schnuppe, wünsch dir was!

Ich wünsch dir Küste unters Knie und Strand zwischen die Augen, ein Meer auf Abruf und mir die Fähre an Land. Das Kapitel ist noch nicht zu Ende, da legst du ab und ich an.