Gegenwart

hebt und senkt und singt

Wilhelmhallen | © Anne Seubert

Einer steht oben und hat
einen Hut auf, einen Bart
zwischen den Fingern
eine Stimme, die sich nicht
an den Takt hält, der ihr gegeben.

Einer trägt den Blick offen für
eine Weite, die sich gemeinsam erahnen
lässt und dabei Nähe fließen lässt, zu nah,
sagst du und nimmst schon beim ersten
Refrain Reißaus, er aber bleibt offen.

Einer singt, was er dem Leben
auf den Leib schreibt, kann, was er
sieht und will im Wort stehen, dem Lieben
seines geben bis der Moment sich vor die Brust
auf die Knie und auf die Bühne
hebt und senkt und singt, was er dem Leben
nicht zu sagen wagte.