Gegenwart

Die Kindheit des Horizonts

Die Kindheit des Horizonts ist eine nur selten erwähnte, meist tritt er in unserer Wahrnehmung und unseren Beschreibungen als Erwachsener auf, der seine Linie längst gefunden hat. Der sich in die Waagerechte eingefunden und zwischen Himmel und Erde sein in unseren Augen zweidimensional erscheinendes Zelt aufgeschlagen hat, in dem er alle unsere Sehnsüchte mit Grazie und Großzügigkeit beherbergt, der wir ihr kaum widerstehen können.

Wir vertrauen seiner dritten Dimension und, die Kraft, die ihr qua ihrer Unsichtbarkeit innewohnt, mehr noch als wir sie jeder ausgesprochenen Unendlichkeit glauben würden. Dass seine Kindheit, seine Pubertät prägende und von vielen Zweifeln und Ausbruchversuchen geprägte waren, wissen wir nicht, auch wenn wir es ahnen könnten, folgten wir mit unseren Blicken nicht nur seiner Horizontalen, sondern auch seinen Ausbrüchen ins Vertikale, nach oben und unten, blieben wir ihm treu in seinen Mulden und Bruchstellen.

Ließen wir die Unwägbarkeit zu, die das Abendlich ihm möglich macht, hielten wir ihm an den frühen Morgenden die Hand, wenn der Horizont selbst zu einem Sehnenden wird und sich Landträumen und Himmelsstürmen hingibt, von dem was möglich gewesen wäre, wenn.