Where is my John Wayne?
Where is my prairie son?
Where is my happy ending?
Where have all the Cowboys gone?
– Paula Cole, Where have all the Cowboy gone
Wenn im Kino das Licht ausgeht, beginnt, was du Film nennst, und ich Flucht. Auf der Leinwand sammeln sich Ungeborene & Ausgedachte, Verschworene & Versäumte, Zukünftige & Zugereiste, werden Schatten zu Licht und Licht zu Gestalten, die, den Titel am Revers, die Totale stürmen und der ersten Reihe im Vorspann noch die Autogrammkarten signieren.
Wenn im Kino das Licht ausgeht, lehnst du dich vor und ich zurück, alles zu verpassen, was nicht von der Rolle, was nicht im Abspann, was nicht Zähne klappern, Tränen tropfen und Träume, wenn schon nicht wahr, so doch wenigstens schön werden lässt für x-mal 24 Bilder. Zu verpassen, was nicht auf Effekt gebürstet und die Haare im Wind.
Wenn im Kino das Licht angeht aber, hält die Phantasie die Füße still und der Realität galant die Türe auf, im Bauchladen Wochentage, zumeist fünf an der Zahl, und ein langes Wochenende. Auf der Einladung steht was von Happy Ending und Directors Cut und während der Projektor noch eine Extrarunde für den goldenen Löwen ausgibt, findet sich an der Bar mindestens einer, der mitspielt.
Das Free Cinema e.V. ist ein gemeinnütziger Verein zur kulturellen Jugendbildung der ausschließlich aus ehrenamtlich tätigen Jugendlichen zwischen 15 und 21 Jahren besteht, die gemeinsam ein kommunales Programmkino mit zwei bis drei wöchentlichen Filmvorführungen und einer Bar betreiben. Die Mitglieder des Vereins sind in jedem Teilbereich tätig und einmal im Jahr organisieren sie die Open Air Veranstaltung “Kino im Hof – mit ohne Dach”. Im Jahr 2022 wurde anlässlich des 50jährigen Bestehens von Gründungsmitglied Achim Girnth dieser Film produziert, für den ich diesen Text schreiben durfte.