Gelüste

Lust auf Herbst?

Hier und heute nacht habe ich meine Flirtlaune wiederentdeckt. Sie hatte sich eingeigelt über die Sommermonate, und war daher blass wie am ersten Januarmorgen, als ich sie spontan zu einer Fahrt ins Blaue mitgenommen hatte. Sie sei ein Oktobermädchen, nuschelte sie zwischen zwei Heu-Halmen, die sich ihr ins Haar geflochten hatten, und meide direktes Licht. Das schattig Flackernde sei ihrs, das munkelnde Herbstlicht lieber noch als das backfischhafte Frühlingsleuchten.

Brauntöne möge sie, Grau auch und rauchiges Blau. Diese Tage, denen man die Gezeiten anmerkt, die zwar zart sein können aber ebenso rau, die sich treiben lassen, wankelmütig, wagemutig und zu allem bereit. Die den eiskalten November in sich tragen ohne die Maiwärme zu verleugnen, die strahlen können, dass einem Hören und Sehen vergeht, um einen im nächsten Augenblick zittern zu machen.

Sehnsüchtig erwartete erste laue Sommernächte liebt sie, an denen die Nächte noch kalt genug, um die übermütig bloß gelassenen Schienbeine mit Gänsehaut zu überziehen. Und mit Nüssen, Flammkuchen und Kerzenlicht zelebrierte Herbstabende, bei dem Brot und Lachen geteilt werden und etwaig anfallende Tränen in gute Hände fallen.

Der in Verruf geratene Blick über Schultern gefällt ihr besonders, halb Aufruf halb Abwinken. Der gezielte Blick zwischen dunkelwandigen Wimpern, der nicht fragt sondern antwortet. Der Fall warmen Stoffs über bloßen Schultern. Breiten Schultern. Braun gebrannten Schultern. Sie liebt festes Schuhwerk weit mehr als schlüpfrige Sandalen. Und ebensolche Jungs.

4 Gedanken zu „Lust auf Herbst?“

  1. monolog sagt:

    !

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