Gegenwart

Tage wie dieser

Herbstliches Frankfurt vom Lohrberg

tage wie dieser, auf halbacht geflaggt, auf dreiviertel getaktet und immer eine stürmische begrüßung auf abruf, lagern zwischen zu kurz gekommenen nächten, die ich nicht wiederholen möchte.

der arzt zwar freundlich im ton aber bestimmt in der botschaft, der termin zwar zu spät, aber mit kaffeeweisser zum kaffee, der sekt zwar kalt aber pubertär im abgang, ich stelle nicht nur die uhr sondern gleich die zeit auf lautlos und den wecker unters schafott.

du sprichst von ferne und näherst dich erst beim nachtisch, der temperaturbedingt flachfiel, mit einer nachricht aus ton: man möge sich dir leichtbekleidet aber schwerst an lottogewinnen tragend nähern, die dämmerung zwischen den zähnen und die freien vormittage als eintrittsgehalt pfändend für das leben danach.

wir ziehen diesen nieselnden herbst jedem nuschelnden sommer vor, essen ungern vom eigenen teller, dichten beim fahren großspurige Verse und stürzen doch immer wieder spontan beglückt ins laub -abrechnen können wir später, jetzt wird erstmal geerntet, frau holle!

Gegenwart

Lass uns baden gehen, Göttin!

Auf dem Heimweg ist die Hölle los, schreibst du, und weißt mit einem Satz mein Kopfkino zum Laufen zu bringen. Sei Göttin mir und Sandfloh, Jurte und Sommerrolle vorwärts, Luststrolch und Gefährte, verkauf’ mein Hirn auf dem Schwarzmarkt, pack deinen Koffer noch in den Moment auf den Lippen, den ewig gestrigen, aber was ist schon für immer!

Zwischen Berg- und Talfahrt und Meilen vor dem Gemüsedöner halt um meinen kleinen Finger an, nimm dir die Hand. Die Hand, die zu klein für die Welt, zu groß für den Moment und genau richtig für deine Hand, passt schon, sagst du, ziehst innerlich Schuhe und Wäsche aus, öffnest die Arme, die Himmel, den Raum für einen Schritt, den Herbst für eine Runde zwischen den Jahreszeiten, die Augen für einen Blick.

Sei Muse mir und reissender Fluss, meine Ufer mit Wüsten flutend, meine Wut räumend, nimm mich in papiernen Tüten, barfuß, Rost auf den Lippen und Seemannsgarn im Ohr. Ich hör dich auf Halbmast. Den Hut ins Genick geschoben, hat die Nomadin im Rückspiegel drei Zähne weniger seit du an Land und ich mit der See im Disput, wer tiefer die Wellen im Abschlag zwischen Vollmond und Waterkant. Ich mag lieber spielen und setze auf Los, das du standepedes als Niete dechiffrierst.

Sei Wasserwage mir und Hoodie, Resterampenstürmer und Feuervogel, Windrose, Abziehbildchen und der im Tee, der mir den Alltag mit Kluntjes versüßt, wenn Sturm angesagt und das Bordpersonal versagt, sei Weg mir und Abweg, Umweg und Scenic Route, Heimweg sei mir, halt mir die Aussicht vom Leib und das Herz jenseits von Takt; in die Vollen tritt, und ein: Komm, lass uns baden gehen, Göttin, Bauchnabel voran, auf dem Heimweg ist sicher die Hölle los!