Gegenwart

Lebenslinientreue

Lebensliniengeflüster am Rockzipfel des Nie-wieder:
du wirfst mir gelbe Sterne in den Schoß
und weinst mir einen Ozean: blau wie Gott ihn schuf

Ich aber ertrinke nicht in deinem Meer,
mein Schoß wird nicht zum leuchtenden Mond,
sondern bleibt Venus die Unvollendete, rostend.

Und meine Vitalis visioniert unverrückbar
ihre ureigenste Apokalypse:
handwurzelgeboren, burgund.

Gegenwart

Und dann einfach übers Meer

Setz dich, Baby, nimm dir ‘nen Drink und die Sonne von gegenüber. Die bleibt sicher noch 10 Minuten und ich habe auch gerade nichts anderes vor. Ablegen? Heute nicht mehr, obwohl so eine Runde übern See, du und ich?

Na, ich weiss nicht, lass mal, hast du mir ein Bier? Großartig, danke,kühl sogar und jetzt erzähl mal in Ruhe, du und das Leben und die Madame – ging das gut?

Verstehe, lieber die Aussicht genießen, das Rot und hey, Einstieg statt Ausstieg, das wär doch mal was. Ein Platz ist noch frei? Na gut, Ehrensache, ich komm mit und wenn ich es mir recht überlege, vermutlich diesen Sommer auch nicht mehr zurück.