Gelage

Streben und Streicheln

Ankunft bei Dämmerung, ich seh dich schwimmen. Nur einen Anruf entfernt ankert mein Herz, webt Algen in Salzkrusten, verfängt sich im Schilf, löst Wellen mit jedem Schlag und raucht heimlich im Trüben.

Unter dem Zuckerhut, hattest du geschrieben und mein Herz hatte sich eine Insel zwischen die Rieselfelder geschenkt: Fermentierte Nächte, Strand zwischen den Wimpern, ausufernde Morgenbeichte.

Gegen den Wind streichelt die Nacht der Sehnsucht um die Beine, macht alle Knie weich, die Waden lang und verlegt den Zapfenstreich gekonnt ans Meer, mich zu umgarnen bis alle Gischt ertrunken und die Morgenröte an Land.

Gelage

Links vom Schnippchen


Der Welt ein Schnippchen schlagen
auf das sie gerade noch gewartet hat
natürlich ohne es zuzugeben
also öffentlich
dir hatte sie wie fast alles offenbart
was sich in Worte kleiden ließ
oder Mimik
und zwischen zwei Telefonhörer passte

Dem Himmel ein Ständchen singen
auf dass sich die Wolken hinter den Horizont zurückziehen
falsch wie unter der Dusche
und aus voller Kehle
versteht sich
so was von 80er nicht nur der Beat
aber der Himmel
weiß es schmunzelnd zu nehmen

Der Frage ein Passepartout auf den Leib schneidern
auf dass das Wesentliche zutage tritt
und die Antwort auf den ersten Blick bereits weiß
was gespielt wird
und wer den Trumpf dieses Mal
besser in der Hosentasche
das Ass im Ärmel stecken lässt
dass es ums Recht haben
sowieso nie ging, ums gehen aber fast immer;

zumindest für einen
und das war im seltensten Fall
die Frage nach dem Sinn
der ja immer irgendwie dahinter steckt