Generika

Sommer, Schienbein und Sancerre

Die Berührung auf den Punkt bringen, der schmerzt, der den Atem still stehen lässt für einen Moment, der ausreicht, Luft zu holen. Luft, die nicht Komma sein kann oder will, nur zwischen den Zeilen spielen, Resonanzraum auslotend für den nächsten Absatz, der da schon mit Bedeutungseinschüben lockt. Aber…, holst du Luft und ich werf’ dir Blaubeeren in den Mund, jegliche Punkt-vor-Strich-Rechnung mit Missachtung strafend, stattdessen Sommer und Rock von der Leine lassend..

Der Rock, der getragen werden will, jeden Tag aufs Neue mit den nackten Knien flirtend, die nicht still stehen können oder wollen, sondern die Schenkel weiter immer weiter der Sommerbräune entgegentragen. Dieser Sommer ist doch schon lange nicht mehr…, wirfst du versuchsweise Argumente wie Schatten ins ungernbetretene Schweigen und so sehr ich dir heimlich Recht gebe, dass dieser Sommer bereits nahe der Fußnote, so sehr will ich ihn im Mittelpunkt sehen: Subjekt, Objekt und Prädikat in einem.

Für heute mal mehr. Mal weniger. Weniger schwer. Mal leicht und fettig und satt und sonderbar und Kilometer in die Ecke drängend, den Schatten noch dahinter und stattdessen Charme ohne Grenzen, die Beschnittzugabe einheimsend und das Kilometergeld gleich mit. Es wird gedruckt, Baby, auf Haut, Baby und deine wird auch nicht so blaß bleiben, j’en jure. Blaß ist so 70iger, nickst du süffisant Verständnis heuchelnd und legst vergnügt das erste Schienbein bloß, die Hände hinter dem Rücken, mehr oder minder heimlich eine Flasche Sancerre öffnend.

Generika

wild

leise still sein und der wut die beine rasieren. wegducken wenn du dich schämst, frieren statt schlemmen. die angst einweichen und die zweifel ad acta legen. froh sein wenn einer fragt. fragt, warum das lächeln auch mittags um drei noch ausgestorben. klingelt, auf dass jemand die tür öffne, der gehen kann.

den schritt ins schlafzimmer wagen, nacktheit unterstellend. decken zurückschlagen und dich vor. barfuß eintreten, den mantel bis unters kinn zugeknöpft, auch wenn einer fehlt. das haar zur schleife gebunden, das linke ohr entblößt.

die schrammen sorgsam vorgezeichnet, die schulter entastet, die lende verzehrfertig: vier gänge automatik, die amuse gueule liegt heute auf eis. lasziv auch der blick an der gardine vorbei. halb acht schon und noch kein glockengeläut in sicht.