Gedanken

Rotkäppchen

Heute muss es die rote sein, die rote flauschige und zwar bis über beide Ohren. Und wehe Mama hat Einsprüche!
Aber Mama lächelt nur und Papa streichelt mir grinsend über den rotflauschig eingepackten Kopf. Also schnell auf den Stuhl geklettert, den Schlafanzug erst noch einmal angelassen und Kaba trinken. Und von Papa mir ein Marmeladebrötchen schmieren lassen. Kann ich zwar eigentlich schon selber, aber von Papa geschmiert ist leckerer. Mama schmiert zu wenig Butter unter die Erdbeermarmelade, darum lieber von Papa. Mama schüttelt natürlich den Kopf.
Mama und Papa machen derweil Pläne für den Tag. Ein Spaziergang im Park mit Zwischenstop bei den Schaukeln und auf dem Heimweg bei Oma vorbei? Oder doch lieber zu Hause bleiben, den Balkon winterfest machen und dabei ein Hörspiel hören? Oder aber Papas Freund Erik besuchen und Eriks Freundin ihren Bauch angucken?
Wir entscheiden uns für zu Hause bleiben, werkeln, und umtopfen. Wir räumen den Tisch ab und Mama legt schon mal Planen fürs Blumenumtopfen aus. Und während Papa und ich auf dem Balkon mit den Händen in der Erde buddeln und dabei möglichst viel Dreck machen, sucht Mama ein Hörspiel aus, das wir alle drei mögen.

So jedenfalls reimte ich mir den Vormittag zusammen, als ich mittags ein rotbemütztes Mädchen im Schlafanzug mit schwarzen Fingern und sichtbar marmeladenverschmiertem Mund auf dem Balkon gegenüber entdeckte, das sich mit seinem Vater geschäftig über diverse Blumentöpfe beugte und zwischendurch immer wieder für Sekunden konzentriert lauschend in der offenen Balkontür stand.

2 Gedanken zu „Rotkäppchen“

  1. Ole sagt:

    Irgendwas hier spinnt. Liegt’s an meiner Homepage-Adresse, dass das Programm mich neuerdings mit verabscheulichen Spammern in eine Konservenbüchse steckt?

  2. kopffuessler sagt:

    Es liegt wenn dann an Ihrer sardinenhaften Gestalt, werter Ole. Aber – welch Glück – der Büchsenöffner ist Teil meiner Aussteuer und ich werde nicht zögern, ihn vor Hochzeit einzusetzen um Sie aus unguter Gesellschaft zu befreien. Freiheit den Ole-Sardinen!

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