Unter dem Kopf ein Hals, der nicht vollzukriegen. Unter der Jacke ein Frost, der nicht flieht. Und unter den Zehen Nägel, eimerweise. Da hilft es den übergewichtigen Kehlkopf in den Nacken zu schmiegen, den Blick gen Baumwipfel zu richten und die CO2-Produktion zu verdoppeln. Minutenlang nach Kräften, bis der Himmel algenverhangen das Handtuch schmeißt und hinter der nächstgelegenen Kastanie in Deckung geht. Dann erst jubeln. Radebrechen. Schließlich: allumfassend lächeln.
Eine konjunktivlose Szene schreibend eine Ankunft erfinden, ausfindig machen jenseits aller Kurvendiskussionen, endlich einmal hemmungslos emotional, bauchnabelzentriert. Dasein. Wohlfühlen. Ja, das ist zu viel verlangt, bei Weitem, gar dreist! Aber immerhin: authentisch. Gefüllt dabei bis zur letzten Sekunde die 86400 des Tages: Ewig lockt der Müßiggang und die Seele räuspert sich Pusteln schlagend. Die Buchhaltung klagt, die Kostenrechnung bliebe auf der Strecke, Effizienz würde vermisst und obendrein stünde der Beweis eines Alleinstellungsmerkmals noch aus.
Wirksamen Trost in Einzeldosen diskret verpackt hinter dem Ohr zu tragen empfiehlt sich nahezu rund um die Uhr. Regelmäßiges Atmen nicht vergessen, möglichst synchron beide Nasenlöcher zu 50% beteiligen. Und das Träumen auf ein Minimum reduzieren, auf dass nächtliche Schweißabsonderungen der Vergangenheit angehören. Prioritäten setzen, Rastplätze aufstöbern und bei jeder, wirklich jeder Gelegenheit, Nase und Lippen frei rubbeln, die Wimpern hoch stülpen und das Kinn trotz sichtbar keimendem Pickel Richtung Horizont strecken.
Roman sagt:
(gerade träumen, gerade schwitzen)
amadea sagt:
Das schaut ja schon fast ein bisserl wie Frühling aus.
kopffuessler sagt:
@Roman, ausnahmslos? Gerade träumte ich noch, ich räkelte mich schwitzend zwischen Laken, ganz Sinus ohne jede Nullstelle gar.
kopffuessler sagt:
Es IST, amadea, mit jedem Tag ein wenig mehr. Komm, lass uns austreiben, Blüten aufmachen an jeder Ecke!