Gesuche

Crêpes maritimes

Das Meer um deine Hüften ist wollen, trägt Zähne wie Gürtelschnallen am Halfter. Das Meer um deine Hüften birgt keine Farbe nur geruchsintensive Dunkelheit. Das Meer ist keines der stürmischen, im Gegenteil, es hat etwas Zaghaftes in den filzigen Zahnlücken. Das Meer um deine Hüften macht mich mit einem Wellenschlag, einer Gischtzunge zu seinem einäugigem Piraten. Den Säbel zwischen den Lippen stehe ich Freitag für Freitag am Kai und leg’ mir meine Schwimmflügel an: Neon-Orange auf braunverbranntem Oberarm.

Der Sommer an deinem Meer aber ist sehnsuchtverhangen fern. Endlose Feierabende schlingen sich um jeden Fluchtpunkt, verzerren die Perspektive, perforieren das Schlaglicht. Schatten für Schatten wähne ich deine Wellen um meine Fersen, Salzkrusten werfend ob jeder meiner Poren. Zeh für Zeh opfere ich der kratzenden Dunkelheit meine 42, fürchte ob der zunehmend drängenden Masse um meine Waden, mein Gleichgewicht, meine Silhouette.

Ein, zwei Nächte wünsche ich mir zwischen die Tage. Nächte, in denen sich die Weste reinigen, das Gesicht restaurieren ließe. Nächte, in denen die Hitze wiche – wenn auch nicht ganz so doch um mindestens 3°C. Nächte zum weinen, zum Wolle in Wasser verwandeln, zum Crêpes backen und Wein entkorken. Nächte, die in einem waidwunden Morgen münden, Tatendrang inklusive.

2 Gedanken zu „Crêpes maritimes“

  1. chepedaja sagt:

    Oh! In den waidwunden Morgen münden…

  2. kopffuessler sagt:

    o-formende Lippen sind auch ein guter Start in den Tag!

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