Gelage

Wuthering Heights

Die Nacht heraufbeschwören, bis fast unters Kinn, in ihrer schwülen Anhänglichkeit. Mit wiedergeschlossenen Lidern sich einschmiegen in ihren Atem, fröstelnd ihre ausladende Hüfte vermissen, die changierenden Hautpanoramen, das warmweiche Muldenspiel der Dämmerung. Das Beben über den Morgen hinaus noch subkutan bewahren, es geradezu nachlässig fadenscheinig dicht unter der Haut der Wadenbeine, des Oberbauches und dem Dekolleté durch die Morgenstunden tragen. Die Lippen zum Ausgleich stets leicht geöffnet halten.
Erst duschen, wenn der Poren aller rein gewaschen von Schweiß und Tau und die erste frühmorgendliche Gier nach kühlenden Wasserfluten mit purem Willen überwunden. Dem Nervenkitzel des nunmehr angebrochenen Tages mit schwerem Brot ein Schnippchen schlagen, Süßes und Salziges genussvoll Biss für Biss vermischen mit den noch auf am Gaumen haftenden Geschmacksknospen der nächtlichen Stunden. Den Fokus mit ausreichend Muße vom Butterfass auf die heute zu erklimmenden Herausforderungen schwenken, einen Laib Käse stets auf dem noch mittags vibrierenden Schoß.
Nach und nach auch den Worten Land bereiten, den bisher unsteten Blick auf Augenhöhe senken, wenn auch die zweite Kaffeetasse leer, das Haupthaar getrocknet. Pflichttermine meistern, Würde und Ruhe bewahren, die selbstgeknüpfte Reißleine für den Fall der Fälle stets griffbereit. Dem Tag ein, zwei Chancen geben, der Sonne nicht nur ausweichen, aber auch, und die nächste Dämmerung frühestens ab 16:45 Uhr herbeisehnen.

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