Eigentlich nicht einen Fetzen Zeit.
Eigentlich nicht einen Wurm Anstand oder Kraft oder Wintersonnenwende.
Eigentlich nur Chemie in den Adern. Statt Blut. Dafür Angst bis hinter beide Ohren und noch dreimal um die Ohrläppchen drumrum.
Eigentlich nur noch Angst.
Und dann doch dieses dein stolperndes Lächeln, dass du mir heimlich in die Handtasche gepackt hast, die ich seit neulich mit mir trage. So vertäut, dass es den Schneeregen und die Reinigung, den ausgelaufenen Joghurt und den Missbrauch als Kopfkissen überstanden hat und auch meinen suchenden Fingern immer wieder trotzt. Ja, doch, irgendwo findet dieses Leben statt, von dem alle immer sprechen. Ich sehe es im Rückspiegel, zuweilen auf Handybildschirmen in Momentaufnahmen verzerrt aber doch erkennbar, ich bekomme davon erzählt, vorgeschwärmt, ich lache sogar mit und manchmal auch darüber.
Eigentlich wäre ich gerne Mitglied.
Eigentlich kann ich gar nicht singen.
Eigentlich ist hinter der nächsten Kurve auch nur ein Arzttermin.
Eigentlich wollte ich das nicht mehr erzählen.
Zärtlichkeit, sagst du, wäre aus und käme auch erst im nächsten Monat wieder rein, oder übernächsten oder halt irgendwann. Aber Achtung sei noch da. Eigentlich jede Menge. Und du lachst und das reicht um mich zum Schweigen zu bringen. Dieses Schweigen, das näher am Schrei liegt als jedes Keuchen, das meine Lunge adhoc auch noch parat hätte.