Gelüste

Bisslüstern bis zum Knie

Nicht mein Satz. Nicht meine Worte. Geliehen das Komma, der Punkt, das Fragezeichen. Auch der Absatz: Fehlanzeige! Das Lächeln: second hand. Der Augenaufschlag: Nicht mein Ass. Nicht mir die Angst auch, die dich trägt. Verzagt. Verzärtelnd. Vor sich her. Schild und Schale. Spiegel mitunter. Mir. In guten wie in Regenzeiten. Wetterscheide deine Wut, die erst aufzieht, wenn mein Wundern sich schlafen legt.

Sich schlafend stellt zumindest, dösend dem Unmöglichen meinen rechten Zeh kredenzend. Bisslüstern bis zum Knie. Barbusig die Kniescheibe gar, sagt dein Blick, der meiner Wade gefolgt war. Ich wünsche mir ein Unwetter auf die nackte Haut. Ein reinigendes. Eins mitohne Blitz. Das mir Gänsehaut und dir ein Gähnen abverlangt. Ein Grollendes. Unaufhaltsames. Küstengeborenes. Was sag ich, eins mit Fernweh auf den sandigen Lippen.

Eins, das Zähne zeigt. Mit geschlossenen Augen. Sätze im Handschuhfach hortet, die Ruhe bergen. Vor Sturm. Scham. Und Kleinlichkeit. Die Räume öffnen zwischen geliehenen Schenkeln. Vokalumsäumt und schüchtern wie vorm ersten Kuss. Auf die Knie! Auf die Wade! Auf den Handrücken die Lippen gesetzt – Gaze war gestern – und wieder von vorn. Wortlos zwischen Satzzeichen wandelnd, das Lippenpaar Tango lehren. Und Kasatchok. Und Pfeifen!

Ein Gedanke zu „Bisslüstern bis zum Knie“

  1. Ole sagt:

    Reinigende Unwetter auf nackter Haut sind inzwischen ja fast an der Tagesordnung.Dann, wenn man vergisst, sich in Warmes zu hüllen, bevor man vor die Tür tritt.

    Schön. Alles. Hier. Und schön, wieder hier zu sein und sich selbst neu zu versuchen, nachdem alles Absurde so lange geschlafen hat.

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