Gelüste

Leibspeise unter Noldehimmel

Du schmiegst dich in die Landschaft, die will, dass du weisst, was ihr blüht, wenn der Schnee Leine zieht. Du bettest dein Ächzen ihr zwischen die frostigen Mulden, häufst Kälte an, trägst Schatten als hinterrücks doppelt so dicht, wie dir gut zu Gesicht stünde. Das Lächeln kommt erst nach dem dritten Grog die Treppe herunter, unter deinen Brauen geboren, seinen Auftritt minütiös geplant, halb grimmige Seufzerbrücke ins Ungemach, halb laszive Einladung ins schneebedeckte und doppelt unschuldig wirkende Hinterland.

Der Fluss umfließt unbeeindruckt Knie für Knie, täuscht Stromschnellen vor, statt ins Stolpern zu geraten, da magst du deinen Daumen noch so kokett übers Ufer halten: per Anhalter ist hier nicht. Die Schindeln tief ins Gesicht gezogen, lehn ich mich in deinen Wind, bin Welle dir und Obdach, Spiegel und Sporn, Muse und Fährte ins rar gesähte, echthaarwimpernumsäumte Heimatgefühl: Willkommen! Strom abwärts ist die Luft rein und der Noldehimmel gedeckt für zwei Leibspeisen wie uns.

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