Gegenwart

Unterm Pelz trägst du Himmel und Erde

Telios | © Anne Seubert

“Geht es dir gut?”
“Ich gehe. Und das ist gut.”

Ledernen Blicks öffnest du meine Wunden. Deine Schulter nimmt mein Gepäck auf und mein Lächeln lässt dein Gewissen frei. Du hast die Worte parat, die dich erleichtern und mich mürbe machen. Du schlägst noch in der Dämmerung die Fragen auf, deren Antworten ich seit Jahren bereit halte.

‘Ja’ kommt häufiger vor in diesen identitätskrisengebeutelten Nächten, die lieber morgens mit den unerkannt bleiben wollenden Semi-Prominenten aus der Nachbarschaft auf einen Schnack auf den Markt, statt an der Hotelbar zu versacken. Deren Stimme eher sanft denn verraucht, deren Fleisch jeden Mond verführen würde noch eher dieser den heuer Pelz tragenden Horizont auch nur touchiert.

Als du schläfst, lade ich die sich träge in den Laken räkelnden Antworten in meinen Schoß und als du kaum erwachend dazustößt, weiß ich, es wird einen Morgen geben; auch wenn dieser Morgen sich erst im neuen Jahr vollendet. You know, jeder Neueröffnung wohnt ein Schauern inne, das sich erst verflüchtigt, wenn die Markise zur Siesta die Augen schließt und auch dann nur für wenige Sekunden.

 

…Lieber lesen lassen? Et voilà:
 

 

2 Gedanken zu „Unterm Pelz trägst du Himmel und Erde“

  1. Peter Kutzer-Salm sagt:

    Deine Worte kommentieren allein zu wollen ist in meinen Augen Sünde,
    Darin zu baden wage ich mir zu gestatten, ja zu erlauben. Leise zu sein, verspreche ich. So flüstere ich ein DANKE für die Gedankenbilder-und die Worte, die in mir dann zu dem werden, was sie wollen : Wortleise oder Wortlaute

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