“There is a lot of life in your weakness.”
Dein Licht macht heuer früher Feierabend und du legst mir den Boden zu Füßen, Welt, ich wage kaum ihn zu betreten, er fließt. Fließt zwischen allem, was du mir auf die Zeilen gepackt hast, was Wurzeln wagt und Wildheit auf Kante trägt, fließt zwischen allen Möglichkeiten dahin, als gebe es kein Ufer, keine Ankunft, nur die offene See.
Sieht nicht rechts nicht links, nicht oben, nicht unten, sieht nicht mich, nicht dich, nur das Wasser, das sich wellt, mit einer Anmut, als fädele die Sonne selbst, als hätten Sonne und Mond sich verbündet, als wäre das Wasser selbst Welle und die Welle warmer Sand, tahinigleich, gegossen um zu fließen: Gleissende Substanz zwischen Wonne und Wehr.
Wehrt sich nicht sondern gibt sich hin statt her, dunkelweich und bitter wie das Salz, das du schöpfst, wenn du deine Seen trocken legst, Welt, die du dich schmiegst an diese Welle, dein Haus baust an diese Welle, Teil sein willst dieser Welle, die nichts teilt, alles nimmt und nichts behält als die Ruhe des Schwächeren, der da fließt statt zu trotzen, der das Licht aufnimmt statt zu reflektieren, der die Dunkelheit baden gehen lässt statt zu landen.
Robert Sprenger sagt:
traumhaft. Der schönste Eintrag im Oktober
Anne Seubert sagt:
Oktoberleuchttürmchen.