Gelage

Atlaskorrekturschleife

Altstadt Görlitz | © Anne Seubert

Die Zeit loslassen und wissen, sie kommt zurück.

Als die Magnolie errötete, riefst du von der siebten Front den Frieden aus.
Als der Baum mit Blättern um sich warf, schwiegst du.
Als der Sommer das zweite Mal vorstellig wurde, warst du es, der öffnete.
Und erst als der Schweiss getrocknet und die Erde satt, legtest du die Waffen nieder. Heimlich.

Sieben Fronten, ein Graben, kein Gewehr.

Als alle sieben Fronten geklärt waren, gingst du, ohne den Boden zu berühren.
Als der Weg Graben wurde, brachtest du Wasser. Und Käsebrote.
Als die Zärtlichkeiten schließlich erwachten, wähltest du die Weinbegleitung.
Und erst als die Zeit das Lächeln erlernte, wurde Kaffee gemahlen.

Salzige Zärtlichkeiten zum Frühstück.

Als der Morgen sich räkelte, begannst du zu sprechen.
Als das Licht den Tag erklomm, erfandest du einen Traum und skizziertest aus dem Lameng einen Weg, der gangbar.
Als der Rausch nachließ, wähnten wir uns am Gipfel, das Kreuz im Rücken.
Und als der Schatten seine Keuschheit überwand, begegneten sich unsere Knie zum ersten Mal.

Eine Mond macht noch keine Nachtschicht.

Als der Mond erklang, lehrte ich meine Augen ruhen.
Als der Wind sich drehte, war deine Hand Zeuge und Zärtlichkeit zugleich.
Als das Segel für kleine Königstiger musste, versetztest du den Berg.
Und als die Nacht endlich übernahm, schloss dein Krieg meinen Frieden in die Arme.

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