
“Schreiben ist intim”, ist Murmeln und Flüstern, ist Geliebte und Companion, ist Wunde und Gewand, ist Wortgewordenes Denken und Wünschen und Wundern und nicht zuletzt Einladung zu einem Gespräch. Am Ende aber steht der Satz und am Anfang der Zweifel. Steht und fällt mit dem Mut, den Stift auf das Papier zu setzen. In die üblichen Lettern auf das Papier, das deinen Duft zwischen den leeren Zeilen trägt, gebettetes, ist Schreiben etwas, das auf bloßen Füßen gelingen möchte.
Wenn das Du, das den Stift führt, deinen Namen trägt, steht da Kluges, Fragendes, in Frage stellendes, zwischen Musik, die uns das sonst häufig im Schatten des Standbeins angewinkelt in der Ecke stehendes Spielbein zucken macht. Dann bekommt das Nein eine Aufgabe, die ihm wenige zutrauten bisher: Ermöglicher! Ermöglichen darf es dann alles, was jenseits von ihm, was Lust macht und Laune! Bühne darf es sein für alle, die spielen wollen und dafür Sicherheit erbitten über das, was verletzen könnte. Schöpfer wird es dann für alles was innerhalb seiner Grenzen möglich wird, eben weil nicht alles möglich ist.
Wenn das Du, das den Stift führt, deinen Namen trägt, bekommt der Zweifel Flügel. Er öffnet das Fenster in den bislang verschlossenen Garten meiner Wahrnehmung, schubst den Blick hinter das bereits wahr genommene und für wahr gehaltene und gegebenenfalls sogar als wahr postuliertes in ein Grün, das mehr als Hoffnung. Das Werden in sich trägt als Kontrapost zum ewig Seienden. Der Zweifel, den ich bislang zu meiden trachtete, wird Komplize und Verführer in das Land fremder Gedanken, wo Werte und Argumente zu erklimmen sind, wo Leichtigkeit sich geborgen fühlt und Träume eine Wirklichkeit beanspruchen, die ich nicht in der Hand habe.
Für Caroline Emcke.
queen of maybe sagt:
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wortlaute sagt:
Herzlich Willkommen, Geschätzte!