Gegenwart

Kunstmoment à deux

Das Bein nackt, die Sonne im Tee, das Herz schulterfrei und die Jahre so mürbe, als wären sie nie gewesen. Wie schön du bist, Kunstmoment à deux!

Dem Horizont Spiegel und Speerspitze zugleich, du himmelwärts Eilende, immer einen Schatten voraus, ein Fenster weit offen, halt ein, Kunstwerk am Rande des Wahrnehmbaren.

Pupillenerweiternd schlägt dein leises Quecksilberherz, Unvollendete! Auch die dunklen Tastenanschlagend schmaust dein unersättlicher Appetit über alle Tellerränder löffelnd.

Farbfernsehend ragt dein Schopf über alle Glatzen, perlweinschäumend gluckst dein Lachen über alle Länderreihenhäuser hinweg in den Keller. Und wieder hinaus.

Freiheitsheischend suchst du deine Motive unter Titeln zusammen, die du selten selber trägst.
Du dagegen trägst Schwarz, Spot on, deinen Betrachtern die Show stehlend wie darbietend.

Flötentöneintonierend vibrierst du zeitlebens,
Tränenreichtum ist dir fremd, salzarm schmecken deine Wasser fließend uferauf und -ab.

Zeitgeisterstundenschlagend willst du mehr als pünktlich sein und kommst auf der Schwelle zur Gegenwart gerade recht

Passgenau trägst du das Gipfelkreuz unserer Wahrnehmung alle Wände hoch. Und runter: Boden schaffend.

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