Und dann bist du still geworden…
Du hast dein Schweigen ausgebreitet in die Sonne gelegt.
Du hast dein Schweigen ganz glatt gezogen,
die Ränder gesäumt mit Geduld und Spucke.
Du hast dein Schweigen deine Fingerspitzen spüren lassen, Trigger für Trigger,
bis es sich entspannte.
Das Wort aber hast du bei der Hand genommen.
Komm, hast du ihm gesagt, ich möchte dir etwas zeigen, hast du gesagt
und ihm drei Komma und zwei Zeilensprünge eingepackt, Wegzehrung.
Es gibt etwas, das du lernen solltest, hast du gesagt
und deinen Zeigefinger auf deine Lippen gelegt, zart aber bestimmt.
Du hast dein Schweigen schlafen lassen, und eine Geschichte träumen,
in der es laut und immer wieder leise wurde, in der gelacht, gestöhnt und gejubelt wurde.
Du hast dein Schweigen sich ausdehnen lassen und träge werden,
den Himmel hast du scharf angeschaut zum Abschied, er würde es nicht wagen, zu regnen.
Ich trag dich ein Stückchen, hast du zum Wort gesagt,
und deine Arme ausgebreitet, noch bevor es losging. Komm!, hast du gesagt,
und das Wort hat dir vertraut, hat die Geschichte in dir erkannt, die es erzählen wollte.
Es wird ein weiter Weg werden, die Zeit wird uns lang und unbequem werden,
du wirst manches vergessen, anderes verlieren und vieles erst nicht erkennen.
Du hast dein Schweigen angesehen und in den Himmel geblinzelt, wie man einem Komplizen
zu verstehen gibt, dass man ihm vertraut, dass man ihm sein Leben anvertraut.
Du hast den Weg beim Wort genommen und einen Schritt ausprobiert,
den man nur zu zweit gehen kann, und dann war da ein Weg und das Wort in deinem Arm.
Ich geb euch ein Stündchen, hat sich die Zeit gedacht, und dann hat die Geschichte begonnen, die du erzählen wolltest und die ich mir ausgedacht hatte. Und das Wort hat die Kommata und Zeilensprünge verteilt und den Schluss bis zu einem Ende verschoben, das nicht mal der Himmel auf dem Schirm hatte und der hat schon einiges gesehen, von dem er lieber schweigt.