Gedanken

Land am Morgen

Quadriga | Anne Seubert

Über das Wasser gehen können, möchte ich von ihr lernen, Schatten (weit) werfen, und dieses leise Strahlen, das durch geschlossene Augen wachküssen und Träume zum Leben erwecken vermag.

Unausgesprochene Wärme spürbar werden machen und ein Lächeln und Blühen auslösen, deine Haut mit diesem bronzenen Schimmer versehen, die Tomaten über Nacht versüßen und weisse Wäsche bleichen, von Photosynthese gar nicht gesprochen, natürlich auch.

Ich möchte, dass sie mir das Wolken auflösen beibringt, das Lichten, und den von ihr nonchalant immer wieder zum Einsatz gebrachten mal mehr mal weniger dramatisch in Szene gesetzten Auf- und Untergang. Ihre Rundungen wünsch ich mir an den Leib, ihre Fähigkeit aus fernster Ferne ganz bei mir zu sein, selbst wenn sie längst in anderen Sphären schwebt.

Ich möchte mir ihre Ruhe abschauen dürfen, ihre Standfestigkeit und die Großzügigkeit, mit der sie ihre Strahlen auf die Reise in unbekannte Fernen und Weiten schickt und das unsichtbar schnell. Ich möchte mich mit ihr auf ein Frühstück am Wasser verabreden. Ich würde sie an meinem Land empfangen, wohin sie sich auf sanften Wellen hätte tragen lassen.

Guten Morgen, Du Schöne!