Gedanken

kjærtegne

Kloster Schönthal 2022 | © Anne Seubert

Der See hat eine Haut bekommen, so dass man dast drauf gehen kann…
Christian Morgenstern, Wenn es Winter wird

Die Unverwundbarkeit der Landschaft ist eine, die erst im Morgen lesbar, wenn der Tau auf den Gräserspitzen erste Berührungen tastet und der Duft sich aus der Deckung wagt.

Die Unverfügbarkeit der Landschaft ist eine, die im Streicheln über Hügelketten präsent und im Passiv des Schweifenlassens eines Blickes schließlich unübersehbar wird.

Die notwendige und gleichsam unübersetzbare, unüberwindbare Leichtigkeit der Landschaft wird in ihrer zweiten Silbe spätestens manifest, der kein Mauerbau das Wasser zu reichen, geschweige denn ein Ufer anzulegen vermag;

Das Fernweh der Landschaft bleibt eines das trägt, Heimat eines jeden Windhauchs, eines Lebensjahrs, das heimlich mitzählt, eines Steins, der bleiben möchte, auch wenn es Nacht wird und schwer und weit und Winter, dann erst recht.