Generika

Flügel verleihen

Herbstblüte | Anne Seubert

Von den guten alten mit den speckigen Spitzen, von den neuen leichten, die im Wind kaum mehr weichen, von den riesigen runden, die von selbst abheben, wenn du den Atem zu dir nimmst.

Flügel verleihen,

fingerfertig dir zwischen die Schulterblätter, dir auf die  Rückseite, dir zwischen die Seiten, rechts und links, ankernd, da, wo die Muskeln ihre heimliche Mitte finden, wo du anziehst, wo deine Finger nicht hinkommen, nur meine.

Flügel verleihen,

Nicht auf ewig, nicht einmal für den Moment oder bis gleich, bis zum nächsten Schritt und zurück vielleicht, eher aber auch gern genommen, in ganzer Tragweite zur Verfügung gestellt für einen Flug oder auch nur einen Versuch.

Flügel verleihen,

Du mir oder ich dir, Fluchthelfer im Doppelpack, kaum auszumachen gegen das Licht, erst im Wind wirklich da, unter einem Himmel sich breit machend, den du wählst und gegen die Erde tauschst, zwei Beine plötzlich zu viel.