oder: Wenn ich groß bin werde ich Thereministerin
Der Text, ein nur milde gesalzenes Gedicht, ein Schauer, der keine Wolken benötigt, ein Himmel, der unter der Hand einen Horizont an den Meistbietenden veräussert, der den Mut hat, mitzubieten, auch auf die Gefahr hin, vorzeitig gefeuert zu werden. Die Sonne wagt einen Aufgang auf Zeit, Sisyphus lässt grüßen, Siegfried ist tot, ich war nicht dabei, schreibt und gesteht Felicitas Hoppe, und stimmt das Theremin, uns Augen- und Ohrenzeugen das Staunen beibringend mit offenem Mund; Angel und Fernglas in der Hand, Insignien ihres Autorinnendasein, als Erlaubnis für chronisches Zuspätkommen
Teuer der Rat, der den Siegfried auf die Bühne bringt, als einen, der weiß, was sich gehört und sieht, was kommen könnte, ohne dass der Anlass auch nur Lunte riecht, aber keine Gefahr ohne Schatzversprechen. Ein Schatz stets einer, der verloren ging und wiedergefunden wurde, einer, der eine Geschichte in sich trägt, unter der schillernden Fassade, die zumindest in der Projektion alles überstrahlt, was die Provenienzforschung zu Tage bringen könnte, wenn man sie denn ließe, ist einer der ausgeschlafen nicht nur sich selbst, sondern auch uns alle aus der Realität zu retten vermag, die wir noch an ihn glauben.
Der Glaube bleibt noch ein bißchen, auch wenn das Theremin längst verklungen, der Arm wieder in der Beuge, das Auge des Betrachters im Blumenstrauß versunken, der noch auf seine, im ausgelegten Programm als finaler Plotpoint angekündigte Übergabe in der Vase wartet. After Hour mit Büchertisch und einem Glas vom Guten in der Hand, das Überformat hat hier Saison ans Brezel mit und ohne Butter, es plaudert sich reichlicher als gedacht, wer hätte gedacht, dass Sie auch da, und das trotz und überhaupt, kannten Sie sich? Siegfried bleibt tot, der Schatz verborgen und der Blumenstrauß möchte bitte abgeholt werden. Felicitas?