Gelage

Gestatten, Fernweh mein Name

 

2017-10-14 16.05.44_01

Aufgrund der unsicheren Wetterlage die Ostroute wählen. Deine linke Flanke hinabwandern, auf Händen und Füßen teilweise, dein Knie zuerst kennenlernen, deine Wadenweide entlang spazieren, Fingerkuppe an Oberschenkelpanorama, Handrücken an Hüftbein, Nagelkratzen auf Sehnenstrang, bisweilen unter der Haut. Innehalten, wenn der erste Schauer einsetzt, die Handinnenflächen auflegen, Gänsehaut aufspürend, da wo dein Arm eine Kurve legt und Achselzucken vortäuscht. Spüren, wann du die Augen schließt und lächelst, deine Haut warm wird und weitet.

Streicheleinheit für Streicheleinheit dir Bilder einträufeln, Postkarten was sag ich directors cut-Momente in OmU und Überlänge, tltr im Räkelmodus und nur zwangsweise den Klappentext per Handschlag nachliefern, das Kapitelbändchen Momente markieren lassend, die nach Wiederholung dürsten. Abseits spielen und jenseits des Bündchens Falten links liegen lassend Haut aufsuchen, die so schüchtern, dass ihre Blässe  mehr als Koketterie. Berühren, was zart sich gibt sobald die Dämmerung einsetzt.

Dich heimsuchen, herausheben aus dem was ist, fallen lassen in das, was sein könnte und meine Arme auch. Bewegung vortäuschen und doch nur dir die Beine lang werden lassen und den Atem weich. Deinen Leib mit einer großzügigen Prise Aufmerksamkeit eine Etage tiefer betten, den Verstand gleich ad acta legen und den Atem in den Mittelpunkt stellen, Rhythmus, you know.

Vom Weg abkommend Unterholz ahnen und einen Umweg vortäuschend dich auf den Bauch drehen. Weicher atmend zwei Hände voll ins Warme wagen und Rücken an Rücken Räkeln üben. Spüren wie du denkst, wenn du fühlst, dass ich spüre, was du träumst: Rundreise. Anlehnen, abtauchen, anheben – mich gegen Ferne für Nähe entscheidend, all inclusive.

Gelage

From Buda to Pest: With Love, Light and Langos!

Zwischen Buda und Pest, Du, stadtgewordenes Land, stetes Schillern zwischen gestern und morgen auf den Lippen, ich grüße dich in Lauten, die mir fremd und fragwürdig. Hast du ein Plätzchen frei für uns und unsere Spurensuche entlang der Donau?

Alltag Budapest

Das Jetzt abwaschen und noch im Morgen die Gassen wecken für einen Tag, der gelb trägt und pink und den Alltag mit Bravour. Hält die Arme offen und das Herz, das Knie leicht angewinkelt für die nächste Bordsteinkante und immer einen Teller Gulasch im Ärmel, man wisse  ja nie.

Der Autor am Nachbartisch aber weiss um das was nicht geht, um das was du unmöglich machst, um das was du ihm und seiner Familie täglich aufs Brot schmierst. Zeilen raubst du ihm aus dem Buch, das so nicht geschrieben sein wird, wenn seine Tochter, die er nicht in das Land seiner Träume bringen kann und die Resignation in seiner Stimme als er von Reden, die von Papieren abgelesen werden, die nicht die eigene Handschrift tragen, ahnt Wände, die zu erklimmen einen Kompromiss fordern, den er nicht einzugehen bereit ist.

Sitting

Für Dialog ist die Kirche nicht gemacht, lernte ich letzthin bei Doris , denn nur von der Kanzel schallt es, nicht aber zurück. Architektur ist mehr als Kunst, aber eben auch und eine Mauer so viel mehr als eine Dachtragende Steinwand. Ist sonnenwarm zu weilen für Salamander und solche, die es werden wollen, für Leser und Anlehnungsbedürftige, Treppenhocker und müde gewordene, für dich und mich auch.

Fassade ist wenig und viel in dieser Stadt, die sich der Revolution verschrieben und dem Alltag erlegen. Der Stadtromantiker in uns weiß die Patina zu schätzen, die Jahrzehnte, was sag ich, Jahrhunderte auffährt, als wär ein Katalog der Gezeiten das Ziel gewesen. Das Ende mit 973 zu beziffern scheint mutig, die Hoffnungslosigkeit zuweilen überwältigend, aber deine Verspieltheit, Budapest, deine Lust zwischen Vintage und Steampunk, Kaiserzeit und Zukunft hin und her zu hüpfen, macht uns Appetit!

From Buda to Pest

Und dann ist plötzlich Abend und du mahnst zum Abschied nochmal das Stadtpanorama aufs Menü zu nehmen, ordnest Parkbuchten in Mauerfijorde und winkelst das Abendlicht an, dich erstrahlen zu lassen, auf dass wir dich als Postkarte teilen, als Sehnsuchtsort speichern, als magische Komplizin an Donauwelle bewahren wollen. Egészségére, Bella, Hamarosan találkozunk!