Gelüste

Bratkartoffeln

Hoffnung hat einen Namen, mit B. fängt er an. Aufhören tut er erst nach dem letzten Bissen und auch dann zieht er noch nach, hängt in der Luft, wärmt den Bauch, steckt mit Zwieblegeröst zwischen den Zähnen.
Ich will gar kein neues Jahr, auch kein Weihnachten, keinen Silvesterball, keinen Familienzwist und keine Feiertage. Ein Teller, sagen wir eine Pfanne, Bratkartöffelchen, mit Liebe gebraten, in der Küche serviert mit sauren Gurken und Salat, einen Schwung wackerer Mitesser und das alle paar Tage wieder würden mich für den Moment zufrieden lächeln machen. Mehr als das.

Passen Sie gut auf sich auf in diesen emotionsschwangeren Tagen!

Gelüste

Allabendliche Vorfreude

Dieser verflixte abgespreizte kleine Finger, der auch beim Zahnarzt nicht warm wird. Der Zahnarzt, der meine Frisur ungehalten und zu Recht beim ersten Anblick zu eloquent zu rügen weiß. Der Ruß, den er zwischen den Zähnen findet. Die Zahnhälse, die wund wie immer. Die Wunde, die einfach nicht heilen mag. Die Einfachheit, die mir nicht gelingt. Die Länge, die unendlich dehnbar scheint und den so dringend nötigen Raum für 2-3 Schritte mehr nimmt. Der Schritt, der so oft gedacht und doch nicht gegangen. Der Gang, der von morgen zu morgen schwerer wird. Die Schwere, die den Hunger auf Süßes zu Geniestreichen inspiriert. Das Genie, das ewige Kilometer entfernt weint ohne Trost akzeptieren zu können. Der Trost, der immer hinter der falschen Ecke lauert. Die Ecke, die sich schmerzhaft zwischen Hemd und Haut schiebt. Die Haut, die einmal zu oft zerkratzt, so dass mir sogar der Zahnarzt bereits Handcreme bereit hält. Die Creme, die nichtmal zentimeterdick aufgetragen die Scham zu verdecken vermag. Die Decke, die mich warmhält, zumindest nachts.