Heute feierlich drei erste graue Haare mir ins Brusthaar geflochten mit rauchzarten Fingern. Ruß auf der Zunge die süßgelbe Pille nasser Schuhe geschluckt und – selten genug – mich an eines Rauchers Charme erfreut. In der Folge wider besseren Wissens dem Zimt in Dosen verfallen und innert weniger Minuten der Kryptia erneut auf den Leim gegangen. Vorsichtshalber den bereits persistierend flimmernden Vorhof gefliest und die Kammern vom Staub der zuvor etwas unvorsichtig ausrangierten Raucherlunge befreit.
Es wird Winter. Das Salz der Straßen zieht in Mantel- und Hosensäume. Backrohre werden zurückerobert. Risottoambitionen seiner Besitzer zum Trotz zeigt der Topf zwei Daumenbreit unter dem leidlich passenden Deckel Trauerränder, die jeder Drahtbürste schon von Ferne den Atem nehmen. Unter Wasser gesetzt und mit jahrelang geübten Emergency-Pumpen neue Puste zwischen die Stoppeln gedrängt, gelingt minutenweise die Schaffung eines würdigen Metallgefäßes.
Ob der Energieverschleuderung einen siebenzackigen Stern gehustet, der die Nacht für ein paar wertvolle Momente zurückweichen lässt und Raum schafft für ein paar Gedanke jenseits von Rezept(uren) und Zuzahlungsbefreiung. Noch ist nicht der 31.12. und das macht Mut – und rote Zahlen. Ich lechze nach Veränderung und würge Kümmelfetzen – auch das Backblech bedarf einem wirkungsmächtigen Großreinemachen. Erst aber: In den Unterbauch atmen, die Augen schließen, schlangenlinienformende Luftlassos imaginieren, Ausatmen.