Gemäuer

Dein Licht schloss eine Tür

Du warst mir Licht
ganz Welle und Wonne
warm und wie aus Sand
schmiegsam an einen Leib
wie meinen, der
noch nie von der Sonne verwöhnt
aus einem lebenslangen Winter
nun zu erwachen drohte

Du begannst unter dem Schirm
einer Nachttischlampe
Lichtstrahl für Lichtstrahl
meine Haut zu erleuchten
ein kleines Bündel Ampere
warm genug, mich zu necken
aufatmen zu lassen
und die Schulter fallen

Du lehrtest mich Wärme
und Licht zusammen zu denken
ein Synonym für Leben zu bilden
das trägt, solange der Schein
hält, was er verspricht.
Als du schliesslich gingst
das Licht wieder unter den Scheffel stelltest
nahmst du nicht nur das Licht und die Wärme
auch das Leben atmete
spürbar aus

Gemäuer

Weg lassen

Weg sein
dem Stein
den Stein hinauf
Dem Stein auf dem Weg
Dem Stein auf dem Weg zu dir
Dem Stein als Gedächtnis
Den Stein weglassen
Den Steinweg
Gehen

Auch;
Dem Wort einen Stein in den Weg werfen
Dem Wort einen Schatten vorauswerfen
Zeitzeuge und Versprechen zugleich
nicht in Vergessenheit zu geraten
nur stumm in Verzug
und unter Verdacht
Auch;

Du gehst die Zeile entlang den Hut in der Hand
wie einer der Häusern aus der Hand liest
wie einer der Häuser liest
Es komme darauf an
Sagst du
Wirfst den Hut in das Haus
ziehst die Zeile am Haus entlang
Die Hand aber hältst du am Stock auf Spur
:

In Versen
In Vorgärten
In Reih und Glied
In Reim und Rhythmus
In Ruhe und Ordnung
In Versuchung
In Flagranti
In Form

Es kommt darauf an
Sagst du, ziehst einen
Gedankenstrich
Darunter