Gemäuer

Auf spitzen Zehen

Auf spitzen Zehen | © Anne Seubert

Der Stadt auf spitzen Zehen begegnen,
leise Indianerschritte über Zebrastreifen,
die den Platz den Berg hinauf führen,
erste Spuren im Schnee, der nicht mehr fällt.

An der Ecke zögern und die Friedenspfeife zücken,
abbiegen als ob niemand zuschaut,
klingeln mit sieben Streichen und einem Punkt,
der sie alle stehen und sich wundern lässt:

Eine Tür öffnen, die ein Haus betritt,
die Sieben wie eine Galionsfigur auf der Stirn
das Dach tief in die Stirn gezogen, die Falten
in den Schatten legend,
dem Schweigen ein Räuspern abtrotzend:

Wir sind wieder da!

Gemäuer

Zeichne mir ein Hier im Jetzt

Zeichne mir ein Hier | © Anne Seubert

Wir machen durch, sagt dein Blick.
Wir lassen offen, zeigen deine Arme
Wir legen auf, spüren deine Hände.

Bevor es später wieder keiner war, raunt dein Daumennagel mir seine Initialien in den Schoß, blaubeern und sanft, dabei den dreifachen Konsonanten auf der Nagelhaut balancierend.

Wir fahren fort, ergänzt dein Atem.
Wir lesen vor, flüstern deine Wimpern.
Wir kommen später, murmeln deine Knie.

Nie wurde auch selten zelebriert, machen deine Lippen mir den Hof, der Laden und Luke zugleich, Zittern und Zeugenstand, bis das Jetzt dem Nie die Zungenspitze reicht und Schauern auf ewig erntet.

Wir riechen Lunte, radebrecht dein Rücken.
Wir nehmen nach, seufzen deine Schenkel.
Wir bleiben außen vor, ahnen deine Ellbogen.

Gegen die Wand, weiss dein Willen die Leere zu delegieren, die uns vor Mitternacht besucht, als der Zeiger heimlich über Los fuhr und die Minuten plötzlich nacheinander aus dem Rahmen fallen. Jetzt ist eine runde Sache, auf den Punkt genau im Hier gelegen, Mittel zum Zweck und Wahl des freien Willens zugleich, alles Weitere obsolet.

Zeichne mir ein Hier im Jetzt.