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Interieur kurz vor Darmverschluss

Möglicherweise ja Fremdenlegionärsgattin in lächelnder Mission. Franzbranntweinpanscher bar jeden Gewissens. Ruhestättenbereitsteller mit Fußpilz zwischen den Fingern. Volontärin des Frisuragenten am Steinbruch der Konsonanten. Mäandernder Rumpelstilzadjutant ohne Punkt und Komma. Flagellant der Sinnestäuschungen jenseits von Brot und Salz. Kammtragende Frustschöpferin am steinernen Ozean. Oder aber Schürfer der Dünung trotz präsenter Skorbutassoziationen. Verproviantieren tut in jedem Fall not.

Den Engel des Meeres niederkommen sehen, nass werden und wachsen, noch ein paar Zentimeter wenigstens, bis sich dem mentalen Übergewicht eine Chance zur Balance biete. Das Haar in gischtigen Wellen an die Schulterblätter schlagen lassen, den Reiserücktritt einige Tage nach hinten verschieben, auf dass ausreichend Tagesfreizeit bleibe, einen modischen Pony zu züchten. Atemwegserkrankungen konsequent ignorieren, Geduld und Nerven für die anhaltende Magersucht des eigenen Verstandes reservieren.

Bezoare nicht nur der Pankreas, aus – unter anderem – übervorsorglich zu lange zurück gehaltenen, nur mehr etymologisch wertvollen, Metaphern, mittlerweile kalzifizierte Sekrete. Der Beislkultur gerade nochmal von der Kippe gesprungen, droht das Joch von hinterrücks seine schmerzintensive Gefräßigkeit nur unzureichend hinter gar noch zu erschaffendem Glamourfaktor zu verbergen suchend. Gore-Tex verspricht auch Hohlwangigen Schutz bis Minus 20, die Fingerscharen aber greifen bereits bei Positivem entherzt zur Firebag.

Edit: Doch unter Menschen zu kommen versucht, behutsam aber zielstrebig einen Zeh vor den anderen, vorbei an der betont lustigen Finnin, stelllegend. Ein Fehler, wie unschwer das nicht und nicht gelingen wollende Überschreiten der lieblos-konventionell rotumrandeten Markierung kündete. Wie nachhaltig in Konsistenz und Geschmack, zeigte sich erst auf dem Rückweg.

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Beißbeere*, und zwar die, die scharf ist

oder
Auch Paprikas gönnen sich heuer einen Migrationshintergrund

Wäre ich dem letztwöchigen Ruf der Wildnis gefolgt, hätte paprizieren baldigst zu meinen nicht täglich, doch aber allwöchentlich vollzogenen Handlungen gezählt. Das hätte nicht an der veränderten Vegetation meiner neuen Umgebung gelegen. Mitnichten. Alles eine Frage von Signifikat und Signifikant, von Spracheigenheiten und Kochtöpfen der einzelnen Völkchen innerhalb des deutschsprachigen Raume. Sowie darüber hinaus. Das Pulver der Küchencaballeros und die rot/gelb/orange/grüne Frucht teilen viel, aber nicht alles, oft den Namen, aber nicht immer.

Ich jedenfalls mag derdiedas Paprika in ziemlich jeder Form, die Frucht als Rohkost pur, im Salat, in der Pfanne, mit Fleisch oder ohne, im Gulasch, im Gratin, oder auch aufs (Käse-)Brot. Nur in Kombination mit Fisch wird mein Magen laut und rebelliert bei Missachtung seines Vetos ohne Hemmungen. Als Gewürz rosenscharf und edelsüß in allen nur erdenklichen Rottönen, als Chili in der mexikanischen, als piri piri in der portugiesischen, als Paprika in der schweizer Küche. Auch den hot pepper in amerikanischen kitchen, die Red Hot Chili Peppers im Ohr, ach peppers überhaupt.

Rote, kurze, dicke, grüne, lange, krumme Chilis und Peperoni, dürfen alle in meinen Suppen mitkochen. Wird es zu rattig, lösche ich allerdings gnadenlos mit Sahnigem, vorzugsweise Kokosmilch, nur ist diese alles andere als in meiner Küche heimisch. Ich mochte Paprika Kramer, damals zwischen den Buchdeckeln und ich habe beim Italiener die gefüllten Peperoncini gern zwischen den Fingern, was sag ich, Zähnen.
Trotzdem hätte ich beinahe über was anderes geschrieben, auch mit Migrationshintergrund, klar, prominenter in jedem Fall, liebreizender irgendwie und mindestens so lecker wie P., allerdings mit Suchtpotenzial.

*ob das ungefragt ungesagt gebliebene Fräulein von nebenan über eine solche zu oder gar statt ihres Beißringes erfreut wäre?