Subkutan duellierende Schattenrisse täuschen Verbindlichkeit vor. Ob der gleißenden Schwertspitzen schließt man die Augen. Die Wimpern fungieren als Sensoren, tastend in die Außenwelt getaucht. Der Blick aber weist epileptiform inwärts. Kriegsreporter unsichtbarer Gefechte, unverschleiert und wachsam, Blutbahnen folgend, Nervenstränge nutzend. Schwäche für Schwäche wird sorgsam filettiert, blanchiert und verzehrt.
Jede Pore eine Einstiegsluke in diese Unterwelt, in der um einzelne Erythrozyten gefeilscht wird. Exsudate unterschiedlichster Rotfärbung zeugen von den Grabenkämpfen die jeden Eintritt küren. Nadelspitzen helfen, garantieren aber keinen Erfolg. Eiterblasen manifestieren das Versagen an der Oberfläche, Schmerz gibt das Signal nach innen. Gekämpft wird blind, mit besudelter Weste und vornehmlich ohne Ziel.
Ist der Einstieg gelungen, wird aus der Stille Lärm. Niederlagen sammeln sich jenseits der allseits bekannten Meetingpoints, gesiegt wird schon lange nicht mehr. Dämme brechen röchelnd und das Immunsystem glänzt ratschlagend durch vornehme Zurückhaltung. Der Ausstieg wird durch komplexe Antragsformulare weitgehend unmöglich gemacht. Silberblicke aus verstopften Poren verzerren das selten erhaschte Tageslicht ins Ultra-Violette.