Gegenwart

übermut und daunenkissen

20170329_071431

dem träumen zwei jahre geschenkt, gut angelegte, genüsslich verschwendete. eins mit schweben verbracht, über den tellerrand gespuckt und den goldrand entlang getänzelt. ein anderes: die augen nicht verschlossen, sondern sehen gemacht. dem bauch ein bett gebaut, das ihn trägt, aus balken, die dem holzwurm zu bitter. zwei jahre dem wunder die hand hingehalten und zugegriffen, wenn sich eins traute. ein jahr dem vielen noch mehr entgegengesetzt, das haar offen getragen und die füße nackt.

es folgte eines im zeichen des abnehmwilligen mondes. deutlich kühler forderte es zwischen den zeichen auf, die schultern wieder zu bedecken und den übermut wenigstens beim nachnamen zu nennen. tee statt kaffee und seilspringen statt knallerbsen-bingo. der wecker hielt sich bereit, aber dank snooze und daunenkissen ließ sich der morgen immer wieder hinauszögern.

irgendwann aber bliest du zum zapfenstreich, riefst den frühling aus und verschwandest noch ehe ich blinzeln mochte. verschärft, dachte ich noch, ich erinnere mich dunkel, nahm abschied von nacht und miederwaren und machte mich an das, was gemeinhin unter aufwachen bekannt. ein langwieriges unterfangen wie sich bald zeigte und ich ohne jedes talent. nur gut, dass du händchen hälst, die trillerpfeife im anschlag, in der luft liegende küsse nur notdürftig verhindernd.

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