Eingeboren in einen Traum, der deinem Verstand das Wasser reicht und mir die Schlüssel, ist dein Kummer einer, der mir sein Herz ausschüttet, noch ehe wir schlafen gegangen waren, ohne dabei Los auch nur zu touchieren:
Zu lange wach um noch Tränen formen zu können,
zu lange trocken, um noch trinken zu können,
zu lange traurig, um noch zu tanzen.
Erfahren in der Kunst der Pilgerschaft ist dein Kummer einer, der sich selbst wie seinen Nächsten liebt und doch das Weite sucht sobald es hell wird. Der dem Leichtgewicht von Gegenüber misstraut, ungern in den Spiegel schaut und lieber die Augen geschlossen hält:
Den Schlag deines Herzens retourniere ich.
Den Mond deiner Nacht halbiere ich.
Die Worte deiner Wunde schließe ich mit doppeltem Punkt und einem Blick unter Wimpern aus Zimt und Seide:
Oben ohne ist dein Kummer einer, dessen Brust zwei Herzen mindestens und dessen Wangen hohl, ist dein Kummer einer, bei dem mir die Sprache fremd und Luft knapp wird: Wie atmen in einer Welt ohne Boden, in einem Wasser ohne Land, in einer nacht ohne Morgen?
Lass mich dein Mond sein, dir das Wasser aus der Brust zieht
Lass mich die Bucht sein, in der du deinen Schatten ankerst,
Lass mich der Speck sein, in den sich dein Kummer verwandelt, sobald du weinst.