Und dann hat sich mein Absatz in sich gekehrt, hat noch vor der Treppe kehrt gemacht, sich die Schuhe ausgezogen, ausziehen lassen, ohne dass ich was hätte sagen müssen und barfuß die Bühne betreten. Zwei Schritte vor, ihr wisst schon und dann doch um die eigene Achse und prompt das Spielbein nicht über Los sondern auf das Geländer gelegt. Streckbank war gestern und Halt ist ja immer eine Frage der Perspektive, Stand die Antwort, die nur das Ego findet und Stillstand nichts für Frauen auf hohen Absätzen und glückseligen Hüften.
Mein Absatz aber lügt sich noch ins Fäustchen, dreht eine Viertelrunde und weiß doch längst, dass ein Schritt folgen muss, auch wenn er noch so hoch auf Fersengeld gepokert hatte. Ein Schritt ist einer, der gegangen werden will, einer, der Land gut und Ferne erreichbar macht. Einer, der Nähe auflöst und um Längen ringt, als wären sieben Meilen eine Größe mit der man Eindruck schinden könne in einer Welt, in der Distanzen zur Floskel verkommen und Weltreisen zum guten Ton gehören. Wie auch immer der klingen mag.
Einen hat mein Absatz stets in petto, einen der Luft holt und perlt und warmen Regen wagt, wenn auch erst in der Stille nach dem Ton, die sich dann zu sprechen traut, wenn alle längst über Bord oder doch zumindest mit Blick auf das Land jottwedeh! Einen Halt, der Hände hat, zwei davon und Arme, die sich auf Hüften die Ruhe vor dem Sturm gönnen. Und auch die danach. Die Gänsehaut bekommen beim ersten und Hornhaut beim letzten Schritt, die mitgehen, wenn du tanzt und innehalten wenn Haut spürbar wird.
So wird ein Schuh draus, my dear, der, keinen Absatz sein eigen, die Schultern bloß, die Hüften blank, alle Treppen mit dir beschreitet, auch wenn Escher seine Hände im Spiel.