Gelüste

Tag der Zarten, der sich im Himmel noch Verlaufenden

Tag der Zarten und zärtlich Neckenden,
der Hauchenden und Streichelnden,
der am seidenen Faden nistenden und
dem am Tautropfen nippenden.

Tag der morgens Errötenden und der
Verblassenden noch beim leisesten Spott,
der sich ankündigende Wunder kuratierenden
und der Schattenrisse flickenden.

Tag der Zurückbleibenden und -haltenden,
der sich im Nebel auflösenden und im Wasser
verschwimmenden, als wäre die Welle Wind,
der durch die Fasern fährt, als wäre Nichts das,
was bleibt, wenn die Zeit zwischen unseren Fingerkuppen schmilzt.

Tag der Sanftmütigen und Linderung verheißenden,
der Blinzelnden und Scheuen, derer, die ihre Wange
wehmütig dem Regen anheim gebenden für einen Kuss,
der so flüchtig, so zart, so zärtlich, so Flügel sich verlegen
flatternd von einer Seite auf die andere flüchten lassend.

Tag der Anbrechenden, der an der Dämmerung zerbrechenden,
der sich im Kreis an das Kurveninnere schmiegenden,
der noch im tiefsten Zweifel Hoffnung zwischen den Dunkelheiten aufspürenden,
der Tastenden und Weichenden, der Milchglasscheiben austrinken wollenden,

Tag der Verweilenden und die Liebe kosenden. Tag derer, die werden, während der Augenblick sich aus dem Staub macht und die Landebrücke die Beine hochzieht. Tag der sich im Himmel noch verlaufenden.

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