Gelage

Espenlaub & Telemark

Zwei Räder, eine Tür | © Anne Seubert

Stehst und mischt nur deinen Blick unters Volk
wagst ein Untergehen in der Menge
hälst der inneren Unruhe ein Ständchen
übst das Spielen vom Blatt: Lächeln, zwo, drei, vier

in der Hosentasche eine Handvoll Nacht

Und dann will einer, dass du, obwohl du und weil du wie du auf den Punkt kommst, diese Landung, die dir keiner nachmacht, die du nie geübt, obgleich die Angst dir stets treu, diese Landung magst du in den Raum, inmitten, magst du?

Stehst und fremdelst mit Schritten
Wendest das Gute wie einen Pfannkuchen nach Minuten erst aus der heißen Pfanne
Wirkst den goldenen Faden noch ins Knopfloch der kleinsten Träne
würdigst auch das Wort, das nicht über die Lippen sich wagt

in der Hosentasche eine Handvoll Nacht

Und dann spielt einer das Ass aus deinem Ärmel, poliert das Weiss seiner Weste auf und zieht blank: Die Hoffnung zuletzt, den Glauben auf ex und die Liebe doppelt und dreifach gefaltet.

Steigst auf und wie du federst beim Gehen
Magst wie es knirscht und knackt und
weisst nicht nur das zu schätzen, was glänzt und Federboa trägt
nicht nur die Landung sondern auch die weichen Knie

in der Hosentasche eine Handvoll Nacht

Und dann zittert einer als gäbe es kein Halten, als wäre alle Luft eine, die dich eiskalt überfällt, von hinten oder doch zumindest von da, wo es zieht. Schneller als dein Schatten, dunkler als die Handvoll Nacht, die zwischen deinen Fingern zur Neige geht.