Selbstironische Souveränität, mäandernde Männlichkeit und eruptive Eloquenz – die schnarchenden Schenkelhälse lässt er vorerst unerwähnt. Und dann regnet es doch, ehe er die Straßenseite wechseln, die blinzelnde Ampel links liegen lassen und das Fräulein von gegenüber in die Morgenandacht schließen konnte. Frust macht sich breit, dieser vorcroissanteske, kaffeearme Montagmorgenfrust, dem die Arbeitswoche den Nacken tiefer drückt, so dass Mund und Nase den gleichen Atem ausstoßen: graubraune Schlieren, die sich in jedem Lächeln verhaken, ihm bereits im ersten Anflug jede Strahlkraft entziehend. Wimpern verklebend. Ansteckend.
Jetzt heißt es gegenhalten, Immunität vortäuschen, Parkettsicherheit fingieren, Optimismus nicht bloß subkutan sondern doppelt dosiert intravenös einflößen, und sich GlückReichtumEwigenFrieden prophezeien – selffulfilling, you know. Der Blick auf die unglücklich weil schief angebrachte Zeitansage verspricht Stress auf den letzten Metern, trotzdem gönnt er sich und dem Nächsten in der Schlange eine Runde Zärtlichkeit to go, mit extra Streicheleinheiten und Himbeerbaiser, das wirke positivierend auf die Fremdwahrnehmung, sagt das Pappschild auf dem Counter. Der heute erstmals getragene Kniestrumpf rutscht Juckreiz verursachend seine linke Wade hinab, das merkt er beim ersten Schluck auf dem Weg nach draußen und kichert statt zu fluchen – wehret den Anfängen!
schneck06 sagt:
mit dem parkett, das ist immer so eine sache.
kopffuessler sagt:
Parkett ist eigentlich super, frisch gebohnret oder noch zu verlegen. Immer diese Sachen, achja. Sonntagsgrüße!