Generika

Silberblicke in meinem Ohr

Beim Betreten des Raumes schon hat dein Blick sich meine Nackenlinie vorgemerkt, dann aber den Abend endlose Minuten voranschreiten lassen, Stunden gar.
Kurz vor 23 Uhr erst seufzt dein Wimpernschlag sich wieder in meine Contenance und meinen Haaransatz entlang, bis dahin, wo mein viel zu klein geratenes linkes Ohrläppchen sich an meinen Kieferknochen klammert, dreht gemächliche Pirouetten, erforscht die eine oder andere Mulde jenseits der schattenwerfenden, knöchern-prägenden Linie, webt Gedächtnismurmeln in die einzelnen Poren, labt sich an wärmenden Rötungen, erbarmt sich auch der Schattenflächen, tastet sich genießerisch den Flaum empor, lässt sich unsagbar viel Zeit auf meiner Haut bis sich deine Pupillen seitlich meiner Stirn schmiegen, dahin, wo mein zartestes Fragment Epidermis hundertdreissigprozentiger Butter gleich deinem Atem entgegenschmilzt, bereit für mehr als Bechamelgenüsse, drängt meinen Atem in einen holprigen Drei-Siebtel-Takt und versenkt sich irgendwann für mehrere Sekunden, die Gunst einer zurückgestrichenen, bereits ordentlich derangierten Haarsträhne durch meine plötzlich raren Finger nutzend, ins perlmuttene Muschelinnere, Ruhe und Frieden für mehrere Nächte vernichtend.

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