Generika

Wir nennen es Proviant

The place to be

Wenn einer geht, dann ich. Aus mir heraus. Auf die Barrikaden. Und unter die Haut. Notfalls auch ohne Termin. Nur mehr ansatzweise fragil. Im Zweifelsfall fußamputiert und den Tresor mit den Wildkräutern zwei Finger breit unterm Kopfkissen, die Tränen reisefertig im Handschuhfach. Neben dem Käse gelagert, der jetzt in mundfertigen Stücken auf dem Teller vor dir liegt, das Brot griffbereit daneben und die Bibel wieder im Nachttisch verstaut. Als ob ich nie ging. Gehen würde. Gegangen wurde.

Mein Sprachhirn stolpert, ich hör es genau, während dein Blick mir löffelweise Heimat ins schüchtern lächelnde Dekolleté gießt. Die Stirn hat sich kokett ein paar blasse Sommersprossen unter den Pony gehängt, die sich kichernd um deine Aufmerksamkeit balgen. Sonne im Nacken, trägt dein Bett auch tagsüber mitternachtsblau. Du atmest leise aber gewissenhaft, den Pony stosslüftend wie es im Buche steht. Geschrieben mit blonder Feder. Eine Stunde zu früh. Ein Jahr. Ein Amen.

Ein Amen, das den Morgen weckt. Verlässlich eine Stunde zu früh, aber mürrischen Blicks. Tageshungrig. Spätpubertär. Säbelzahnfletschend. Aber auch den Tisch deckend für ein Mahl, das den Tag trägt, die Tränen im Einstecktuch birgt und dir ein Lächeln abtrotzt. Eins dieser mundwinkelweit eloquenten, mit denen du mich immer wieder kriegst:. Unter den Tisch. Über alle Berge. Auf deine Seite. Wach. Und hungrig wie am Abend zuvor.

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