Generika

Wo die Erde Feuer fing

Wir gehen deine Straße entlang, Señor Magellan, ganz ohne Schwimmflügelchen, mit Skihosen, den Wind heute mal im Rücken. Die Hände tief in den Taschen, zieht sich die Wirklichkeit sichtbar Advent für Advent weiter zurück, kriecht in Schluchten so tief, dass das Licht Abstand hält, schnalzt schüchtern mit den nackten Schultern und lässt den Gletscher kalben: Martialischer, der du alles bist aber unnahbar. Der du das Moos wandern hörst, den Löwenzahn sonnengelb zubeissen und den Basalt mit bloßer Faust zum Bersten bringst. Mehrmals täglich.

In Moränen schwelgend zu deinen Füßen das Ende der Welt, wo die Erde einst Feuer fing und heute lässig ein bis zwei Geschichten zwischen sonnenuntergangsbestäubten Wimpern bereit hält, Geschichten, Mütter der Wahrheit wie Borges sie nannte, Trost der Suchenden und Gejagten, die Wahrheit verzehrende. Sie, die uns abhanden und immer wieder aufs Neue auf die Füße fällt, hat hier Inseln an Land gelockt, zwischen Vorspann und Final Curtain, im Chor Schulter an Schulter die Gischt, der Horizont und drei Seelöwenbabies.

Einer hat immer noch Worte, schreibt, denkt, liest zwischen den Zeilen. Einer ahnt, wo ich weile, weiss, wo mein linkes Ohr sich zur Ruhe bettet, mein Hüftbein seinen Schatten wirft. Auf dem Weg übers Eis hat er Fragen verbuddelt, multiple choice zumeist, wegweisend manchmal, nährend fast immer. Fragen mit Namen, die Du sagen & mich meinen. Fragen, die brennend Blasen schlagen, treffsicher zwischen Kniekehle und Achillesferse, zwischen Kap und Käsefondue und auch vor dem Feiertag nicht innehalten. Warum auch!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.