Gedanken

Ab und an zu

Ab und zu mal die Luft anhalten. Dem Winter ein Päuschen gönnen und den Zehenspitzen Zimt. Ab und zu die Ellbogen massieren mit Avocadoöl und die Nase in den Wind halten. Ab und zu älter werden auch, ein Jahr oder zwei. Ab und zu an Tage wie diesen erinnern, als du millimetertief in Abscheu kramtest und dabei auf Ekelkrumen stiesst, die mir den Atem nahmen. Geschenkt!

Dass der Tag furchtbar war wie 2012 und weh tat und Unwuchten auslöste – geschenkt. Dass sie Schmerz und Frust im Gesicht trug, drei Meter gegen den Wind und sehr zum Leidwesen des Plastikbeutels, der mich zum Abriss erwartete, bereit meine heutige Obstauswahl in Form von zwei Roten, drei Grünen und zwei Haselnussbraunen, auf die Strasse zu streuen – Grosszügigkeit galore! Dass mir ein Witz kredenzt wurde, gegenüber den Gurken und kurz vor dem dümmlichen Toastbrot, so unverhofft wie auf den Punkt, dass sich ein Lächeln auf meine Lippen stahl und dort bis weit nach Sonnenuntergang verharrte.

Sonnenuntergang und Léo Ferré und sein Meer im Ohr. Mehr Müritz als Wanneickel und unter der linken Axel doch das Baguette. Ab und zu raus aufs Land nämlich. runter von den Strassen! An und zu die letzte Packung im Regal mitnehmen. Ab und zu doppelt so laut singen. Ab und zu anhalten. Den Füllfeder aus seinem Necessaire kramen und aufs Papier setzen für ein, zwei Worte. Ab und zu Raum machen für andere. Ab und an zu machen für ein paar Momente.

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