Die Liebe ist 24, zumindest dieses Jahr. 24 Tore hast du geschossen, 24 Briefe diktiert, 24 Mahlzeiten auf Fensterscheiben serviert, 24 Türchen du mir aufgestellt, durch die ich schreiten durfte, dich an der Hand.
Spalier standen die, die verstanden, was hier zwischen den Zeilen verhandelt wurde: Wortmädchen & Wundermänner aus der ganzen Republik, selbst der kleine König hatte zur Audienz geladen. Erst aber hieß es auf einen Turm steigen, 56 Stiegen über MeckPomm, den Ostseestrand als hinzugedachten Horizont. “Ich weiss ein Haus am See”, hattest du in den Schnee gemalt, der sich ohne Entschuldigung über den gesamten Zeitraum absentiert hielt. Chorin verführte uns mit sanften Hallen, den Bikini behielten wir an als wir in Nenis Hummus badeten und Anton im C/O besuchten, erst jenseits des Hauptbahnhofs legten wir ab und süffelten Entspannung pur für ungezählte Stunden.
Spotify sang uns so manches Ständchen, die S-Bahn forderte unsere Geduld, der Duncker unsere Tanzbeine heraus und zwischen Faubourg und Cinema Paris lernten wir französisch – alles nur für Hanna und ihre Kunst. Britz servierte uns Gans, Soraya lehrte uns Shisha rauchen und endlich weiss ich, wem alles in Weissensee ich über den Weg trauen sollte und wem nicht. Und wer bereits unter der Erde liegt. Wir kletterten auf den Viktoriaberg, schlitterten übers Neuköllner Eis, legten uns der Goldelse wieder und wieder in den Arm – sogar jenseits des Mierendorffplatzes. Vergangenheit und Zukunft, wär doch gelacht, wenn wir euch nicht in den Schatten gestellt hätten zugunsten einer Gegenwart, die wir nie wieder verlassen wollen. Warum auch?
Und dann war da Sophie, von Tom und Lars beklatscht, eine alte Bekannte, die uns von Superman Woman sang und uns zum Gin verführte. Am nächsten Morgen ruderten wir nach Weissensee, am Montag räkelten wir uns an den Küsten des Botanischen Gartens, immer die Schliesszeit von 16 Uhr im Visier. Zuvor aber verließen wir die Stadt denn doch. Gen Süden, wo die Berge hoch, aber auch im Sommer zu rodeln. Wo die Steine lau und die Bäcker freundlich, wenn auch früh geschlossen. Ich war dir erneut gefolgt, hatte mich mitsamt dem Rollkoffer in die Fluten des Gesundbrunnens gestürzt, um unter anderem mit einem Sternenhimmel belohnt zu werden, der selbst mir Ungläubiger eine Sternschnuppe kredenzte.
Danke ist mal wieder viel zu klein, stattdessen reiche ich Spaghetti und Spinat in Endlosschlaufe, halleluja 2016, du hast ein Erbe anzutreten!