Die Zärtlichkeit der Stadt morgens um viertel vor acht ist eine, die sich atmen lässt, eine, die dich trägt, egal wie müde du bist. Eine, die nicht fragt wo du herkommst, auch wenn du mit zerbeultem Koffer aufschlägst oder ganz ohne Gepäck. Ob deine Haut grau, grün vor Neid oder blass, weil die Nacht weit und der Morgen fern blieb.
Die Zärtlichkeit der Stadt stellt sich deinem Zynismus mit einer Ampelschaltung in den Weg, die Lichter unter Wechselstrom, die Straßen breit, und lässt ihre Wahrzeichen baumeln. Ein Ufer wär ihr zu wenig, sie stellt ein und aus, was dir am Herzen liegt und mir gelegentlich auf’s Dach steigt, in einem Atemzug.
Die Zärtlichkeit der Stadt, macht denen Mut, die unter der Hand kein Ass, sondern einen Piraten tragen. Antizyklisch. Ihr Ego mit allen fünf Fingern gezügelt, regelt sie Wertesysteme über Fahrradwege in Ufernähe. Hält einen Park für die Zeit genannte, im Raum und Wochenbett erst sich Erstreckende, und Häppchen für die, die zum Italiener weder Traute noch Penunse: Spätiweise an jeder Straßenecke.
Dich freundlich, aber bestimmt entfremdend, dir bereits im zweiten Blickwechsel das Du anbietend, flicht sie unserer Sprache sogenannte Schwächen ins Konsonant gebliebene Silbendreierlei. Sie entwaffnet deine Angst noch im Anflug auf Tegel und weiß Flüchtigen wie bleiben wollenden ein Obdach anzubieten, dem sich schwer widerstehen lässt, auch wenn alle Buletten dagegen sprechen.